Du möchtest mal mitten im Geschehen sein, anstatt die Surfmanöver nur an Land einzufangen? Mit den Tipps und Tricks von Veronica Steigner klappts bestimmt.

Anfangs April startete waveup zusammen mit ifolor einen Foto-Wettbewerb. Das beliebteste Surfbild aus einem Ferienort sollte gewinnen. Dieser Anlass wollten wir unbedingt damit verbinden, euch Insides zur Wasserfotografie zu servieren. Unsere Redakteurin Fabienne Sutter sprach dafür mit Veronica Steigner.

Aller Anfang ist schwer. Wasserfotografieren kannst du analog, digital, mit oder ohne Zoom-Objektiv, mit verschiedenen Kameras oder sogar mit deinem Handy. All diese Gemeinsamkeiten mit der normalen Fotografie helfen, die ersten Hürden zu überwinden. Dann jedoch kommt die neue Umgebung und des Wassers besondere Eigenschaften dazu: Strömungen, immerwährend Wellen auf den Kopf bekommen, Surfer und Boards, die einem um die Ohren fliegen und die Wassertemperatur. All dies gilt es zu meistern, dann jedoch winken unwahrscheinlich grossartige Fotos. Mit einer Kamera mitten im Line-up zu sitzen, ist laut Vero Steigner das schönste: «Ich mag es furchtbar gerne, ich liebe es, im Wasser zu sein». Vor allem die besondere Perspektive reizt sie und sich im Wasser zu überlegen, wo jemand entlangsurft und wo ein Manöver passieren wird.

Das Equipment


Packt dich die Lust, Wasserfotografie auszuprobieren, so hast du je nach Ziel und deinem Kontostand verschiedenste Möglichkeiten, es Vero gleichzutun.

Zum einen kannst du ganz einfach dein Handy brauchen, ein geeignetes Wassergehäuse (für ca. 100 CHF, z.B. AxisGo) kaufen und loslegen.

Es gibt auch sogenannte Unterwasserkameras, die bereits wasserdicht sind und die kein weiteres Gehäuse brauchen wie z.B. die Modelle Nikonos 35mm Underwater Camera, Nikon W300 Waterproof Underwater Digital Camera oder die SeaLife DC2000.

Ein anderer, unglaublich witziger Ansatz ist der Gebrauch von Einwegkameras. Fotos machen und dann überrascht werden, wenn die entwickelten Bilder nach Hause geliefert werden. Wasserdichte Modelle von Fujifilm und Kodak sind erhältlich ab 25 CHF z.B. bei conrad.ch oder brack.ch.

The real deal sind dann Kompaktkameras ausgerüstet mit einem Wassergehäuse. Die Variante für Fotografen, die im Wasser Bilder mit hoher Qualität aufnehmen wollen, sei es für Magazine, Freunde, Videos oder Kunden. Hier gibt es von den grossen Marken Sony, Canon, Nikon etc. verschiedene Modelle aus diversen Preisklassen, die mit einem Wassergehäuse wassertauglich werden können. Empfohlene Basismodelle für Bild- und Videoaufnahmen sind z.B. die Canon 7D oder die Sony α6000 sowie deren Nachfolgemodell α6500. Wassergehäuse gibt es ebenfalls in allen möglichen Qualitäts- und Preisklassen. Gehäuse von SeaFrogs passen für verschiedene Kameras und sind etwas günstiger. LiquidEye, SPL Waterhousing oder Aquatech Waterhousing sind weiter renommierte Marken, die Gehäuse für Kameras von Sony, Canon und Nikon in etwas höherer Qualität anbieten.

Vero kaufte ihrem ehemaligen Boss auf den Kanaren ihre erste Kamera mit Gehäuse ab. Mittlerweile macht sie mit der digitalen Kompaktkamera Sony α6000 und einem Wassergehäuse von Aquafrog wunderbare Bilder. Wasserfotografie sei jedoch definitiv teuer. Man soll sich immer auch eine gute Leash oder einen Strap zur Befestigung der Kamera beschaffen, um nicht so zu enden wie Vero in Portugal: «Es war ein grosser Tag und ein Set hat mich so richtig gewaschen, mir die Flossen ausgezogen, der Strap riss und die Kamera sank. Ich konnte nur noch ‘meine Kamera!’ schreien und glücklicherweise konnte sie ein Kumpel retten.»

Flossen sind ebenfalls unabdingbar, um sich und die Kamera über Wasser und die perfekte Position im Line-up zu halten. Vero schwört auf Schwimmflossen von Dafins mit einem Railsaver, die haben einen guten Halt und sind bequem. Von Bodyboardflossen bekam sie jeweils Blasen.

Tipps für Anfänger


Steigst du neu in die Wasserfotografie ein, so helfen dir diese Tipps dich in deiner neuen Umgebung schnell zurecht zu finden:

  • Beginne an kleineren Tagen und shoote an Spots, an denen du dich wohlfühlst.
  • Setze dich vor dem Einsteigen ins Wasser mit dem Spot auseinander: Wo sind Strömungen, wo geht die Sonne auf und wie ist das Licht, welche Welle (Lefthander oder Righthander) macht mehr Sinn zu fotografieren?
  • Geh mit ein bis maximal drei Freunden los, deren Surfstil du kennst und die dir keine Boards um den Kopf knallen.

Veros wichtigster Tipp auf den Weg ist jedoch, dass man «sich langsam rantastet, dran bleibt und nicht in Frustration versinkt, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt». Weitere Tipps und Tricks findet man in Internetforen aus Amerika und Australien oder auf YouTube. Wasserfotografiemeister fallen definitiv nicht einfach so vom Himmel, und auch nach vier Jahren Fotografie ist Veros Erfolgsquote weit weg von 100%. «Manchmal hast du so ein Bauchgefühl, das dir sagt ‘yes, das war richtig gut’ und dann kannst dus kaum abwarten, dir die Bilder auf dem PC anzugucken.» Die grösste Schwierigkeit ist jedoch immer, den Fokus richtig zu legen und nicht die Palmen im Hintergrund scharf zu stellen. Eins ist klar: Nur unzählige Stunden im Wasser machen dich zu einem guten Wasserfotografen!

Die Kunst der Wasserbilder


Die Bilder haben definitiv ihren eigenen Charme. Es gibt hauptsächlich zwei Ansätze in der Wasserfotografie. Zum einen die gestochen scharfen Nahaufnahmen von extremen Surfmanövern, wie den umwerfenden Bildern von Surfern in double overhead barrels oder die Nahaufnahme eines Snaps mit richtig viel Spray. Zum anderen der mehr künstlerische Ansatz von Momentaufnahmen im Wasser, surfend oder auch nicht, welche die besondere Perspektive hervorheben. Vero selbst lebt nicht von der Wasserfotografie, sie übt es als Hobby aus und findet das auch total ok so: «Wenn mir Leute plötzlich Geld bezahlen dafür, gibt das so einen Druck und ich muss gute Bilder aufnehmen. Das verdirbt mir den ganzen Spass.» Ihre Liebe zum Wasser und der Kunst rund ums Surfen widerspiegelt sich in ihrer Arbeit fürs Surfers Collective. Ihre und andere Bilder rund ums Surfen findest du in ihrem ersten Printmag TIME is NOW. Inspiration pur, nicht nur für werdende Wasserfotografen!

Veronica Steiger
Veronica Steigner in ihrem liebsten Element.

Veronica Steigner (28) kommt ursprünglich aus Dortmund (D) und lebt mal in Frankreich, mal in Sri Lanka. Da, wo ihr enorm grosses Surferherz sie gerade hinführt. Sie arbeitet als Surflehrerin und Illustratorin für Surfers Collective und versucht nebenbei, ihren Master in Editorial Design abzuschliessen. Das Meer, Wellenreiten und die Wasserfotografie sind ihre grossen Leidenschaften. Folge ihr auf Instagram @fancy.pants.adventures!

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