Fabienne Sutter ist 29 Jahre alt, Mitglied der Schweizer Surf-Nationalmannschaft und seit kurzem in Covas, Galizien, wohnhaft. Wie es zu dieser Entscheidung kam und was für Pläne sie hat, erfährt ihr hier.

Den Entscheid, nach Galizien auszuwandern, hat sie erst letzten Sommer gefasst. Vorher sei es gar nie ein Thema gewesen. Vier Jahre verbrachte sie damit, ein Leben zwischen zwei Welten zu führen. In der Schweiz war sie als Aushilfslehrerin für Sport an verschiedenen Gymnasien tätig, in Spanien arbeitete sie als Surfcoach.

Fabienne beim Coaching
Fabienne beim Coaching. Bild: Adrian Pacer.

«Da ich in der Schweiz jeweils Stellvertretungen übernahm, war auch dort immer alles temporär: die Wohnung, der Job, das Umfeld… Kaum hatte ich mich eingelebt, musste ich wieder aufbrechen. Ich war unglücklich mit dieser Situation und wusste, dass ich etwas ändern musste.» Die Entscheidung kam dann ziemlich radikal: Fabienne meldet sich in der Schweiz ab, lässt sich in Spanien registrieren und startet gleichzeitig ihr eigenes Business «FS Surf Coaching».

Schweizer, die an eine Auswanderung denken, ermutigt sie jedoch dazu, sich bei dieser Entscheidung Zeit zu lassen und zuerst etwas Geld auf die Seite zu legen: «Man muss sich bewusst sein, dass man mit dem Freundeskreis und Job ganz bei Null anfängt. Aber wenn es dich richtig zieht, dann los, unbedingt ausprobieren!»

Dem «Dörfligeist» treu geblieben
Ursprünglich kommt Fabienne aus Steinen, einem kleinen Ort im Kanton Schwyz, der stolze 3’000 Einwohner zählt. Für ihr enges Umfeld sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie definitiv auswandern würde. Doch, wie reagierte die Dorfgemeinschaft darauf?

«In Steinen ist Auswandern ein riesiger Begriff. Für die Dorfleute bedeutet es, dass du nie mehr zurückkommen wirst. Ich sehe das aber nicht so eng. Es ist nur Spanien und ich komme ja trotzdem regelmässig zurück, um Freunde und Familie zu besuchen und Traditionen wie die Fasnacht zu pflegen.» 

Fabienne Sutter am Strand mit Surfboard
Bild: Nette Klement.

Dem «Dörfligeist» bleibt sie jedoch treu: «Covas ist wie ein kleines Dorf im Wallis, wo sich alle kennen. Die Bewohner wissen schon über deinen Umzug Bescheid, bevor du überhaupt angekommen bist, es ist unglaublich!» Dadurch dass sie bereits mehrmals für einen längeren Zeitraum vor Ort war, fühlte sich alles ganz natürlich an und sie konnte sich schnell einleben. «Klar versteht man sich nicht immer mit allen gut, aber ich ging gerade kürzlich mit einem der Ferrolaner Surfurgesteine (einem Local) in die Ferien, daher kann das nur gut kommen!» Auch wenn sich Fabienne in Covas bereits zu Hause fühlt, gibt es etwas, auf das sie ungeduldig wartet: «Ich muss unbedingt eine spanische Autoplakette haben. Dann kann ich endlich an die Surfspots fahren, ohne dass mich alle anschauen, als wäre ich der vorletzte Marsbewohner!»

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