«Kneif mich mal!» Ist das gerade eben passiert oder war alles nur ein wilder Traum? Die Erinnerungen an die letzten 4 Tage in Biarritz am Wheels and Waves Sommerfestival scheinen surreal. Ich kann nicht anders. Bei diesen Gedankenfunken zieht es meine Mundwinkel hoch.

Unter dem tosenden Rauschen des Meeres und Applaus der surfbegeisterten Community hat unser Partner Breitling die neue Superocean-Uhrenkollektion gelauncht. Während unserer gemeinsamen Zeit in der Cité de l’Océan haben sie alle Hebel in Bewegung gesetzt und mich mit den erfolgreichsten Surfer:innen unserer Zeit zusammengebracht. So auch mit Jérémy Florès und Sally Fitzgibbons. Die vollen Interviews gibt’s in der WaveupMag September Ausgabe zu lesen.

Der stereotypische Surfer ist tot.

Zugegeben, ich war etwas überrascht als ich hörte, dass sich Breitling aktiv im Bereich des Surfsports bewegt. Noch ein Unternehmen, dass sich am unbeschwerten Surfer-Lifestyle-Image bedienen will? Zudem ein Luxury Brand. «Passt das überhaupt zum stereotypischen Surfer, der in einer Strohhütte wohnt und das einfache Leben lebt?» Als ich meine provokante Frage am Roundtable mit allen Journalisten stelle, scheint die Zeit kurz still zu stehen.

«Den stereotypischen Surfer gibt es nicht mehr», entgegnet mir Big Wave Surfer, Andrew Cotton, mit ruhigem Gemüt. Dass sich die surfende Community in den letzten Jahren rasanter denn manch andere vergrössert hat, wird mir in den kommenden Tagen immer mehr bewusst. War meine Denke doch etwas zu kleinkariert und zu Europa-spezifisch?

Pro Surfer Jérémy Florès meint dazu: «In Amerika, Australien und Brasilien ist Surfen ein Nationalsport. Die mediale Aufmerksamkeit ist riesig. Wenn du die Zeitung aufschlägst oder den Fernseher einschaltest, ist Surfen überall. In Australien wird über Mick Fanning, in Amerika über Kelly Slater, in Brasilien über Gabriel Medina berichtet. In Europa ist es halt Cristiano Ronaldo.»

Er schmunzelt und erzählt weiter: «In den USA gibt es aktuell sogar eine Reality-TV-Show bei dem Surfer im Wavepool gegeneinander antreten. Sie heisst ‚The Ultimate Surfer‘. Diese Leute fliegen in Privatjets herum – es ist verrückt. Ich sehe, dass sich der Surf-Trend in Europa gerade im Eiltempo ausbreitet. Und nicht nur das, es gibt eine riesige, wachsende Wirtschaft rund um den Sport. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum einige Parteien euren Surfpark nicht realisieren wollen. Als ich vor 15 Jahren erstmals an Wettkämpfen teilgenommen habe, kannte niemand das Surfen. Jetzt gibt es plötzlich riesige Communities in Frankreich, der Schweiz, ja sogar Russland.»

Weiter sagt er: «Als ich in der Schweiz war, habe ich viele leidenschaftliche Surfer:innen kennengelernt. Sie waren begeistert, mich zu treffen und sich mit mir auszutauschen. Das ist so cool! Früher hätte ich die Schweiz und Surfen nie miteinander in Verbindung gebracht. Dann kam ich in euer Land und die Menge an Surfer:innen hat mich einfach überwältigt.»

Auch Sally Fitzgibbons schliesst sich dieser Meinung an. Sie sagt: «Ich bin nicht sonderlich überrascht, dass es in der Schweiz so viele passionierte Surfer:innen gibt. Ich habe das Schweizer Team und ihren ‚Stoke‘ bei den World ISA Surfing Games erlebt. Ich hoffe, dass ich eure Surf-Community bald mal kennenlerne. Meiner Meinung nach sind es diese unerwarteten Surf-Bubbles, die den grössten ‚Stoke‘ haben.»

Surfen hat sich also längst durch alle Gesellschaftsschichten gebohrt. Den Beweis dafür, erlebe ich am nächsten Tag hautnah, als sich Breitling CEO Georges Kern neben mir durch die Wellen des bitterkalten Atlantiks kämpft. 

Surfen auf Welle 7 mit den Pros

Die Funken sprühen am Wheels and Waves Festival – und das nicht nur im tobenden Kessel der «Wall of Death», wo einige waghalsige Fahrer den Wänden entlang rasen, als gäbe es keine Schwerkraft. Die Basken wissen einfach, wie man das Leben geniesst. Denn nicht nur bei den heissen Custom-Bikes beweisen Sie ihren Sinn für Kreativität – die Leckereien der Foodtrucks sind für mich das reinste Schlaraffenland. Und dennoch, nichts schlägt mein ganz persönliches Highlight dieser Reise: die gemeinsame Surf Session mit dem Breitling Surf Squad. Das will ich euch nicht vorenthalten:

Bereits früh morgens zeichnet sich am Himmel eine dunkle Wolkenfront. Das hatte ich mir definitiv anders ausgemalt. Als wir dick eingepackt vor dem Surf Shack von Milady Beach stehen, zeigt das Thermometer 13. Grad. Der Regen peitscht uns unbarmherzig ins Gesicht. Ich blicke in fragende Gesichter: «Tun wir das jetzt wirklich?» Als die Surf Pros ums Eck biegen erübrigt sich die Frage.

Der schwedische Pro Surfer Freddie Meadows zwinkert mir zu «go grab a neo and a board!» Der kann lachen. Als Skandinaviens erfolgreichster Wellenjäger ist er sich eisige Temperaturen gewohnt. Fun Fact: Im Winter trägt er einen 6mm Neoprenanzug, 5mm Handschuhe und 7mm Boots. Der Ozean in Biarritz muss sich also für ihn tropisch anfühlen.

Mit Neo am Körper und Board unter dem Arm rücken wir näher ans Wasser für ein kurzes Warm-up. Andrew Cotton heizt uns mächtig ein und lässt sich nicht davon irritieren, dass Magic Seaweed heute nur 3ft Wellen prognostiziert. Während der Big Wave Saison surft er Peahi auf Hawai’i, Mavericks in Kalifornien oder The Right in Westaustralien. Die meiste Zeit im Jahr verbringt er jedoch in Westirland oder in Nazaré, Portugal, wo er 2017 seinen härtesten Wipe-out einsteckt. Beim Ritt auf einer 18-Meter-Welle bricht sich «Cotty» einen Lendenwirbel. Er kämpft sich zurück und steht ein Jahr später wieder auf dem Board.

Er sagt: «Du kannst deine Angst nur mit einem starken Mindset überwinden. Big Wave Surfen ist die purste Form der Meditation.» Ich blicke in die Augen des britischen Riesen. Es fühlt sich an als würde ich ins Auge eines Wirbelsturms starren – da ist nichts ausser Ruhe.

Mein Blick schweift aufs Meer. Neptun meint’s heute wirklich nicht gut mit uns. Die Wellen rollen aus allen Himmelsrichtungen an den Strand. Im Augenwinkel seh ich Pro Surferin, Johanne Defay, mit einem breiten Grinsen an mir vorbeirennen. Die Sonne geht auf – zumindest im Herzen.

Ich sprinte ins Wasser, als meine Hände durchs Meer gleiten, vergesse ich alles um mich herum. Nach einem gefühlten Paddel-Marathon erwische ich meine erste Welle. Ich bin hungrig nach mehr. Und genau dieser Hunger ist es, der mich mit dem Breitling Surf Squad verbindet. Denn während den 4 Tagen ist wohl kein Satz öfters gefallen als «Surfing is an addiction.»

Dieses Gefühl kennt auch Pro Surfer, Roby D’Amico, der unterdessen neben mir im Line-up sitzt. Als gebürtiger Italiener kennt er jeden Winkel der italienischen Küste. Die Wellen am Mittelmeer sind rar gesät, deshalb weiss er sie umso mehr zu schätzen. Während wir auf das nächste Set warten, frage ich nach seinem liebsten Surfspot. Er lacht: «You know, I like to surf in weird places.» Aha, denk ich mir – her mit den Secret Spots! Er erzählt mir, dass er ein grosser Afrika-Fan ist und am liebsten in Namibia surft. Die Wellenberge türmen sich da «en masse» und trotzdem bleibt die grosse Crowd aus. Klingt verlockend!

So langsam zieht es hier die meisten Rookies wieder ans Land. Was bleibt, ist der harte Kern. Der Wellengott erhört endlich unsere Gebete. Der Beach Break verschiebt sich. Es bilden sich klare Wellen am Horizont. «What time is it?», rufe ich rüber zu Freddie. Seine blaue Superocean Automatic 42 funkelt im Wasser. «11:15, ready for more surf?» Ich schmunzle. Ist das eine ernstgemeinte Frage?

Ich erwische noch ein paar duzend Wellen. Ehe ich es realisiere, sehe ich den erfolgreichsten europäischen Surfer aller Zeiten neben mir. The one and only: Jérémy Florès. Tiefenentspannt kommen wir ins Gespräch. «Wow, ihr hattet wirklich etwas Pech mit den Wellen heute. Gestern haben wir hier ein paar Fotos mit Breitling geschossen, da war der Swell deutlich besser», sagt er. «Es war dennoch eine tolle Surf Session heute. Für uns ist es immer schön, unsere Erfahrung mit anderen passionierten Surfern und Anfänger:innen zu teilen. Ich glaube einige haben sich heute ins Surfen verliebt.» Kaum hat er den Satz beendet, sehe ich die schönste Welle des Tages auf mich zurollen. «Sorry Jérémy, gotta go!» Ich zwinkere ihm zu und wusch… bin ich auch schon weg.

Besonderer Dank an Breitling

Grosse Träume brauchen grosse Unterstützer. Danke, dass ihr uns auf unserem Weg bestärkt und das Unmögliche möglich macht. Die spannenden Gespräche mit euren Breitling Surf Squad Ambassador:innen befähigen uns, neue Perspektiven zu unserem laufenden Surfpark-Projekt zu eröffnen und in der breiten Öffentlichkeit ein Gehör für unsere Pläne zu schaffen. Das ist der ultimative Liebesbeweis dafür, dass euch eine nachhaltige Beziehung zur Schweizer Surf Community am Herzen liegt. Danke ans ganze Team, für euren unendlichen Support.

Die neue Superocean Kollektion von Breitling ist jetzt erhältlich