Eva ist frisch pensionierte Ärztin, 65 Jahre alt und eine leidenschaftliche Surferin. Ganz egal, ob auf der Flusswelle, auf dem See oder im Meer, unsere Surf-Mama ist für jedes Abenteuer zu haben.

Acht Jahre lang reiste sie auf einem Segelschiff um die Welt, wobei sie während zwei Jahren ausschliesslich auf dem Segelschiff lebte. Mit dem regelmässigen Surfen begann sie jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt – im Alter von 50 Jahren! Anna traf sie zum Kaffee.

Wie kam es zur ersten Berührung mit dem Surfen?
Als wir mit dem Segelschiff in Bali waren, ging ich mit meinem Sohn an den Strand, mietete mir dort ein Brett und liess mich mal ordentlich waschen — das fand ich mega lässig!

Eva vor dem vollgepackten Auto
Ready für das nächste Surfabenteuer.

Wann war das?
So ungefähr im Jahr 1994. Wirklich angefangen habe ich aber erst viel später. Ich hätte gerne früher damit begonnen, aber auch jetzt macht es Freude und es ist nicht so, als wäre der Zug abgefahren.

Wie kamst du zum Flusssurfen?
Durch Bekannte. Ich hatte einen Surfer getroffen, der regelmässig surfen ging und mich und meine Kollegin dann mitnahm. Wir waren noch sehr unerfahren, hatten nur zwei Boards für vier Personen und absolut keine Ahnung davon, was wir machten. Wir konnten nicht einmal richtig über den Fluss paddeln! Ich habe es dann einfach so lange gemacht, bis ich es konnte.

Wie reagiert dein Umfeld darauf, dass du so spät mit Surfen begonnen hast?
Diejenigen, die selber auch surfen, finden es cool und hoffen, dass sie in meinem Alter dann auch noch surfen können. Konkret könnte ich nur eine Person nennen, die findet, dass Surfen etwas für 20-Jährige sei. Mein Sohn findet es auch toll und obwohl er selber nicht surft, freut er sich immer für mich.

Was für ein Board surfst du?
Meistens ein 7’2 Mini-Malibu. Grundsätzlich grössere Boards und keine Shortboards.

Wohin führt dein nächster Trip?
Ich möchte bald einmal mit dem Auto nach Frankreich fahren und dort meine Freunde besuchen. Jetzt geniesse ich aber noch die Flusswelle in Bremgarten und im November geht es dann nochmals nach Indo auf einen Bootstrip.

Eva mit Surferinnen am Strand
Girl Power mit Alena Ehrenbold, Eva Sturzenegger, Félice Altherr und Anna Unternährer.

Auf was für Herausforderungen triffst du beim Surfen?
Wenn es crowded ist, muss ich mich durchsetzten und dafür sorgen, dass ich mich nicht aufs Riff schmeissen lasse. Der Takeoff ist in meinem Alter halt nicht mehr so schnell… Angst vor grösseren Wellen habe ich nicht. Wenn es mir zu gross wird, paddle ich sie einfach nicht an — ok, manchmal paddle ich sie vielleicht doch an.

Was war dein bisher schlimmster Moment?
Ich blieb einmal mit der Leash in der Impact Zone am Riff hängen und nachdem mehrere Wellen auf mir zusammengebrochen waren und ich das Board nicht vom Riff lösen konnte, musste ich die Leash öffnen, das Board zurücklassen und zum Boot schwimmen. Das war sehr grenzwertig.

Am liebsten surfe ich…
…im Morgengrauen an einem verlassenen Strand in Costa Rica.

Was hat dich das Surfen gelernt?
Dass es Dinge gibt, die man nicht kaufen kann und je mehr man für diese Dinge arbeiten muss, desto glücklicher machen sie einen.  

Freust du dich auf einheimische Surfparks?
Sehr! Ich freue mich wirklich darauf. Es macht halt schon einen Unterschied, ob du im Waschbecken der City Wave bist oder du deine Welle selber anpaddeln kannst. Die sollen nur Gas geben!