Der Start ist bald. Sehr bald. Ein Blick auf den Surf Forecast zeigt die grosse Wahrscheinlichkeit, dass der Surfwettkampf tatsächlich am Samstag starten wird. Das Zeitfenster der Waiting Periode endet am 5. August.
Die Sportart an Olympia, die viele Diskussionen auslöste
Warum? Erstens, weil die Welle unglaublich anspruchsvoll ist. Etwa ein Drittel aller Surfer:innen hat sich über die Profiliga des WSL qualifiziert. Ein weiteres Drittel sind Surfer:innen aus der Profiliga, die sich über Quoten oder über die World Surfing Games qualifizieren konnten. Der Rest sind Halbprofis, die durch Glück (Quote) oder gute Ränge an den letzten World Surfing Games hineingerutscht sind. In Anbetracht der Schwierigkeit der Welle, die Kelly Slater einst die gefährlichste Welle der Welt nannte, hat dies im Vorfeld zu Kontroversen geführt. Sind alle dieser Welle gewachsen?
Für weitere Debatten sorgte der Ort. Warum muss das Surfen als einzige Disziplin der Olympischen Spiele am anderen Ende der Welt stattfinden, hat doch Frankreich einen Ozean und bessere Wellen als Japan, der Austragungsort der Spiele im 2021? Warum finden die Spiele in einer ehemaligen Kolonie statt? Zudem wurde extra für Olympia der Richterturm mitten in ein Korallenriff hineingebaut. Und dies sollten die nachhaltigen Olympische Spiele sein?
Die Sportart an Olympia, die kaum zu planen ist
SRF hat die Spiele auf seinem Live Channel 2 bereits auf Samstag/Sonntag eingeplant. Leider ist dazu kein Kommentar zu erwarten, da keine Schweizer mitsurfen und die Entscheidungen in frühen Morgenstunden gefällt werden. Es scheint also so zu sein, dass SRF zumindest die Absicht hat, alle Surf Heats zu übertragen. Aber so genau wissen tut dies im Voraus niemand. Immerhin ist es Surfen, ein Sport, der dem Diktat der Wellen des Ozeans folgt. Und es sind die olympischen Spiele – selbst in Zeiten von Livestreams der komplexeste Zeitplan der Fernsehübertragung. Sobald etwas verschoben wird, kann es schwierig werden, ein offenes Fenster zu finden und die Fernsehanstalten müssen priorisieren. In der Schweiz meist auf Kosten der Sportarten ohne Schweizer Beteiligung.
ZDF hat ebenfalls alle Runden im Livestream eingeplant, ob mit oder ohne Kommentar, lässt sich nicht herausfinden (https://www.zdf.de/sport/sport-im-zdf-livestream-live-100.html). Eventuell lohnt es sich deshalb, bei den französischen Sendern, BBC oder Discovery vorbeizuschauen, die das Surfen ebenfalls übertragen wollen. France 3 überträgt aber erst ab Mitternacht.
Reissen jedoch alle Stricke der in der Schweiz zu empfangenden europäischen Sendern, weil sich der Start verzögert, weil andere Sportarten scheinbar wichtiger sind oder weil du dich gerade im Ausland befindest: Dann lohnt es sich, es mit den Australiern zu versuchen. 9Now überträgt den Sport mit überaus grosser Wahrscheinlichkeit, denn in Australien ist Surfen Teil der Kultur, die Australier sind allesamt Medaillenhoffnungen und wenn die Wettkämpfe stattfinden, ist es in Australien bereits Sonntagmorgen. Herausragend guter Kommentar inbegriffen. Einzige Herausforderung ist das Geoblocking, das mit einer vpn-Software umgangen werden kann.
Der Start ist am Samstag, 27. Juli auf 20 Uhr Schweizer Zeit vorgesehen und ob dann auch wirklich der erste Lauf stattfinden wird, erfährst du über isasufing (https://isasurf.org/event/paris-2024/), dem internationalen Surfverband und direkt auf der Seite der Olympischen Spiele (https://olympics.com/en/paris-2024/sports/surfing).