Was für ein Start in die Championship Tour! Die WSL begann das Wettkampfjahr 2021 an der eigentlichen Endstation Hawaii – und schreibt mit dieser CT Geschichte.

Die Zeichen standen zu Beginn schlecht: In der Hälfte des Maui-Pro-Events musste die Frauen-Competition aufgrund eines Haiangriffs auf einen Freizeitsurfer in der Honolua Bay abgebrochen werden. Kurz darauf wird auch The Pipe Masters vorerst verschoben – wegen eines Corona-Ausbruchs im Team. Umso schöner war Folgendes zu lesen: «It’s On!» Und vor allem, dass die Frauen ihren Wettkampf auch auf O’ahu fertig surfen werden. Ja, die Frauen surfen Pipe!

Die WSL hat schon mit der Gleichsetzung der Preisgelder gezeigt, dass sie für die Rechte und Gleichstellung von Frauen einsteht. Wie öfters während des Wettkampfs gesagt wurde: «Die Surferinnen sind alle capable, sie müssen nur die Möglichkeiten bekommen.» Und das haben sie.

Es war kaum zu übersehen, wie hyped die Athletinnen waren und auch nervös. Sie hatten kaum Training auf dieser Welle. Das erste Mal surften sie diesen Spot ohne Crowd und Locals. Dies brachte eine überraschende Schwierigkeit mit sich: Das Positionieren für den Take-off.

Es hielt die Ladies jedoch nicht zurück. Alle waren sie auf die Barrels aus und dropten tief und spät. Leider waren die Konditionen nicht ideal. Es war windig, bumpy und richtig gute Sets liessen lange auf sich warten. Daher holten die meisten ihre Punkte mit Turns und/oder Barrel-Versuchen. Sie waren hart im Nehmen. Besonders in Erinnerung bleibt Carissa Moores Wipe-out im Semifinal und ihr breites Lächeln danach. 10 Minuten später holt sie sich eine 9.6 mit einer genialen Backdoor Barrel.

Während des Contests schalteten sich Pipe-Legendinnen wie Rochelle Ballard, Keala Kennelly und Kate Wilcomes dazu und kommentierten die Leistungen der Surferinnen, aber auch die Entwicklung des Spots selbst. Sie waren einer der ersten Frauen, die sich unter den Männern und dem Wolfpack behaupteten, um die Welle surfen zu können. Und heute schauen sie und wir einen Pipe-Wettkampf der Frauen.

Der ganze Event war ein Zelebrieren von Frauen und Surfen. Ein besonders passender Satz war auch, dass Surferinnen bis heute Pionierinnen in ihrem Sport sind und dass er noch lange nicht am gleichen Punkt ist wie bei den Männern. Die Bad-Ass-Stories der Legendinnen in den Ohren plus die Barrel-jagenden Athletinnen im Wasser zu beobachten, war auf jeden Fall wunderschön mit anzusehen. Besonders spannend wurde auch das Finale, als Carissa Moore und Tyler Wright beide in den letzten Minuten die entscheidenden Wellen ritten. And last but not least wurde auch bei den Männern Surf-Geschichte geschrieben, als John John seinen ersten Pipe Masters Title gegen Erzrivale Medina gewann. Was für ein CT Kick-off!