„Wild Ride – Was ich in der Welt über Gangster, Schamanen und das Glück lernte“ ist das neueste Buch des Kölner Kultautors Andreas Brendt.
Als deutschsprachige Person, die sich irgendwie für Surfen und Reisen interessiert, gibt es eigentlich keinen Weg an Andi Brendt vorbei! Wenn du schon länger vom Surfvirus infiziert bist, dann hast du sicherlich schon seine Bücher gelesen, und freust dich, dass es endlich ein neues gibt! Wenn du hingegen sein Name noch nicht kennst, um so besser für dich! Dann kannst du alle 4 lesen, und dich darauf freuen, dass Andi dich auf eine Reise… auf SEINE Reise durch das Leben mitnimmt.
Alle vier Bücher sind sehr unterschiedlich und kommen aus verschiedenen Phasen seines Lebens. Beim Ersten: Boarderlines, ist er noch sehr jung, entdeckt das Surfen für sich und erzählt, wie er vom nichtswissenden Deutschen Touristen zu einem richtig guten Surfer wird. (Ich habe schon öfters mit ihm zusammen gesurft, du kannst mir glauben: Er ist ein sehr guter Surfer!)

Beim zweiten «Boarderlines, Fuck you happiness» geht es mehr um das nach langem Reisen wieder zu Hause sein, und wie schwierig es ist, sich da zurecht zu finden. Leute die länger selbst unterwegs waren, können sich damit sehr gut identifizieren. Es gibt immer noch die «Flashbacks» zu irgendwelchen Reisen, aber das Abenteuer hier ist das vom Umgang mit dem Alltag, und wie man den nicht zum Alltag werden lässt.
Bei «Ganesha macht die Tür zu» ist Andi schon etwas älter, und hat schon so viele Stunden und Jahre gesurft, dass es auch mal eine Reise sein darf, die nicht um Wellen geht. Wie der Name schon erahnen lässt, geht es stark um Indien, was er dort gemacht hat, und was Indien mit ihm gemacht hat. Ganz anders als die Vorgänger, aber genau so gut.
Ob man es glaubt oder nicht, Andi war nie ein Frauenheld?! Er hatte immer den Mut in die dicksten Wellen reinzupaddeln, aber ein Mädchen anzusprechen… da war er doch oftmals zu schüchtern. Aber trotzdem, oder gerade deshalb geht es in seinen Bücher immer irgendwie um Liebe. Um das eine Mädchen, um die zerbrochene Liebe, darum sich selbst wieder zu heilen und darum, dass alles irgendwie doch immer wieder gut wird. Bei seinem neusten Buch ist das eigentlich auch wieder so.
Sein viertes… Wild Ride ist eine Sammlung von Kurzgeschichten. Episoden aus seinem Leben, die ihn zu dem Menschen gemacht haben, der er heute ist. Teils wird es ein bisschen spirituell, aber fühlt sich nach wie vor ehrlich und authentisch an. Aber zwischendurch kommen auch wieder diese Reisestories, die ich bei ihm immer so sehr geliebt habe. Es fühlt sich ein bisschen so an, wie ein langer Abend gemeinsam mit Andi und einer Flasche Wein, wo die Geschichten so kommen, wie sie halt kommen. Über viele Jahre verteilt, van damals zurück ins Heute, von guten Wellen zu Scherz, von brenzligen Situationen zu Freude. Andi ist nicht mehr der 20-jährige Draufgänger, der rauspaddelt ohne zu wissen, was er tut. Er hat viel erlebt und teilt in diesem Buch einige der prägendsten Geschichten.
Ich liebe es, wenn ein Buch mich auf eine Reise mitnimmt. Und wenn es mich zu den besten Wellen der Welt mitnimmt, um so besser. Das gibt es hier auch, aber nicht ausschliesslich. Wenn du dich darauf einlassen willst, und surfen für dich zwar wichtig ist, aber nicht das Einzige was zählt im Leben, dann wird dieses Buch für dich bestimmt eine schöne Reise sein. Ein bisschen wie eine Sitcom die über Jahre läuft. Du kennst die Hauptrolle und lernst sie (ihn) mit jedem Kapitel noch besser kennen. Und du siehst, das nicht nur bei dir, sondern auch bei Andi das Leben seinen Weg geht. Mit Höhen und Tiefen. Und das auch schwierige und schmerzhafte Erlebnisse Teil der Abenteuers sind.
Schlussendlich wird immer alles gut… wenn man die richtige Perspektive findet.