Indien, Sex mit Socken und immer wieder sterben. Im neusten Buch tauscht Andi sein Surfbrett gegen die Erleuchtung: Eine wahre Geschichte und ein göttlicher Streifzug durch das Zauberland der Suchenden.

Du willst eines der Buchexemplare gewinnen? Dann schreibe eine Email an redaktion@waveup.ch mit dem Betreff «Ganesha». Der Wettbewerb endet am Freitag, 6. September 2019.

Andi, was war dein innerer Antrieb, nach Indien zu reisen?
Obwohl ich nicht wusste, was ich suche, wollte ich etwas über das Leben herausfinden. Ich interessiere mich für die zum Teil sehr verschiedenen Wege hin zu Glück und Zufriedenheit. In den westlichen Leistungsgesellschaften wird alles immer verrückter, gleichzeitig gibt es jahrtausendealte Techniken, die der Selbsterfahrung dienen und zu einer schönen Harmonie führen – können. Indien ist das El Dorado der Suchenden. Hier treffen alte Traditionen auf Menschen, die aus der ganzen Welt nach Indien pilgern, um etwas zu suchen, ohne zu wissen, was. Das finde ich abenteuerlich. Und um in diese Welt einzutauchen, musste ich total offen sein. Auch den offensichtlich Verrückten gegenüber. Manche glauben an Götter mit Elefantenkopf, andere dass Buddha in unserer Brust wohnt, wieder andere schwören auf Energiebahnen und Chakren. Spannend. Oder Humbug? Vertrauen spielt eine Rolle und die Bereitschaft, meine Komfortzone zu verlassen, um mich skurrilen Praktiken auszuliefern. Atemtechniken, die wie Drogen wirken oder Bewegungen, die Emotionen befreien. Oder Orgasmen auslösen.

Und natürlich bin ich westlich geprägt, mit einer Horde Zweifeln ausgestattet und der Frage, was hier eigentlich Einbildung ist und was real. Und ob das eine Rolle spielt. Und ohne zu viel zu verraten: Ich habe etwas gefunden. Ich glaube sogar, dass Indien jedem etwas mitgibt, der sich  öffnet.

Cover Ganesha macht die Türe zu
Das Cover des neusten Buchs von Andreas Brendt.

Warst du in Indien auch Surfen oder hast du «nur» meditiert?
Am zweiten Tag habe ich mir ein Surfbrett ausgeliehen und war surfen. Aber das ist eine Randerscheinung. Es geht um Selbsterfahrung und Meditation. Und die unterschiedlichen Herangehensweisen. Yoga, Stille  oder Tanz und Ausflippen. Ich finde es wichtig, dass wir gestressten Westler einen Einblick bekommen, welche Techniken da draussen auf uns warten, um uns zu heilen. Um uns wieder menschlicher, gefühlvoller und zufriedener werden zu lassen. Wir sind Weltmeister in Effizienz und dem Unterdrücken von Gefühlen. Zeit den Druckkochtopf zu öffnen. Vielleicht die Büchse der Pandora, vielleicht kann sich etwas lösen, dass  uns eingeengt hat. Der Weg dahin ist kein Spaziergang. Er ist lustig, zu Tode betrübt, zum verzweifeln und unglaublich faszinierend. Und keine Sorge, der Humor kommt nicht zu kurz, denn zu ernst sollte es niemals werden. Dieses Leben. Nicht in Deutschland, nicht in Indien. Ich habe Gurus getroffen, die keine sind und einfache Menschen, die heilig sind. In diesem Wirrwarr kann der Humor eine völlig neue Kraft entfalten. Sinnsuche ist Disziplin, Offenheit, Vertrauen, aber sie ist zuweilen auch ultra komisch und über sich selbst zu lachen, ist eine heilige Praxis.

Handelt dein neustes Buch nur von Indien, oder spielen auch andere Länder eine Rolle?
Das Buch handelt von Indien. Die letzten 40 Seiten spielen in Deutschland. Denn Indien hat etwas in Deutschland verändert. Wunder sind nicht auf den indischen Subkontinent begrenzt. Indien ist überall.

Bücher von Andreas Brendt
Aller guten Dinge sind drei.

Klappentext «Ganesha macht die Türe zu»
Eine wahre Geschichte und ein göttlicher Streifzug durch das Zauberland der Suchenden. Nach über 20 Jahren kreuz und quer über den Planeten landet ein wellenverliebter Reiseautor auf indischem Boden, um in neue Spähren einzutauchen. Er weiss, dass dieser Trip kein Spaziergang wird. Ein Tantra-Festival spielt mit seiner Komfortzone, er erlebt Atemtechniken mit Vulkankraft und raucht Chillum mit den Sadhus, während in Varanasi auf den Scheiterhaufen die Leichen brennen. 

Er verliebt sich in eine Schamanin, erfährt Zurückweisung und Traurigkeit und endet beim vielleicht grössten Guru unserer Zeit. Umgeben von heiligen, die keine sind und einfachen Menschen, die heilig sind, offenbart sich ihm ein Geheimnis über das Leben.

«Heilige Kühe, Nagelbretter statt Matratzen, Götter mit Elefantenkopf. Indien macht es einem leicht, ein Kind zu sein. Ich will alles sehen, spüren, aufsaugen, berühren und berührt werden.»

Autor Andreas Brendt