Herbstbeginn in Zürich. An einem Donnerstagabend ist Andreas Brendt nach Zürich gereist und hat uns einiges mitgebracht. Viele lustige Erzählungen aus zwölf Jahren Surfreisen, aber auch Geschichten und Messages, die zum Denken anregen. Allesamt Auszüge aus seinen beiden Büchern.

Dabei lässt er nichts aus. Haften bleibt von diesem Abend, wie er sich im Surfdschungel durchschlägt, aber auch mit welchen Mühen er im Bürokratiedschungel in Deutschland zu kämpfen hat. Er schont nichts und niemanden. Am wenigsten sich selber. Und dabei spürt man seine Leidenschaft für seine Mitmenschen, fürs Geschichten erzählen, aber auch, dass hier jemand vor einem steht, der sich bei all dem Erlebten intensiv Gedanken zum Leben macht. Doch wer ist Andi und wie ist es dazu gekommen, dass er 10 Jahre unterwegs gewesen ist? Wieso schafft er es, den Saal im Kunsthaus Zürich zu füllen?

Portrait von Andreas Brendt
Autor Andreas Brendt

Andi hat vor über zwanzig Jahren per Zufall mit einem anderen Sportstudenten in Bali surfen gelernt. Es ging ihm wie vielen anderen auch. Das Surfvirus hat ihn gepackt und nicht mehr losgelassen. Das hat sein Leben so ziemlich auf den Kopf gestellt. Der gebürtige Kölner hat seine Ausbildung zum Sport- und Wirtschaftslehrer zwar abgeschlossen, aber dazwischen immer wieder längere Surfreisen unternommen. Und auch heute nimmt er immer wieder unbezahlte Urlaubsjahre, um seiner Leidenschaft nachzugehen.

Doch es ist nicht nur das Surfen, das er dabei geniesst. Es ist vor allem auch seine Einstellung zum Leben insgesamt, die ihn durch die Reiserei nachhaltig verändert hat. Unzählige Begegnungen in fremden Ländern haben ihn zu einem tiefenentspannten Menschen gemacht. Und so erstaunt es nicht, dass er sich vor der Lesung einige Bierchen mit altbekannten Surfkameraden gönnt, seinen Vortrag sehr authentisch gestaltet und anschliessend noch so ganz locker vom Hocker in Flip-Flops Bücher signiert.

Andreas Brendt vor dem Zürcher Publikum
Während Andreas Brendts Vortrag im Zürcher Kunsthaus

In seiner Lesung erzählt er einiges von seinen Reisen. Wie es dazu kam, dass er im Senegal zuerst in Blechhäusern landete anstatt direkt zu surfen oder wie er mit einigen Campleitern in Langre einen Cola-Automaten sprengte. Dabei lässt er nicht aus, wie die Begegnungen ihn verändert haben, was er daraus mitgenommen hat und wiederholt seine Hauptmassage immer wieder: «Alles wird gut. Egal, was uns passiert. Für immer.» Denn wenn er eins gelernt hat, dann, dass alles immer ein gutes Ende nimmt. Sogar als er im Lineup einem Haifisch begegnete.

Mit dem Schreiben hat er begonnen, als zuhause Freunde immer wieder meinten, seine Erzählungen seien so witzig, das soll er doch mal alles aufschreiben. Also hat er zuerst an seinem Schreibstil gearbeitet und anschliessend losgelegt. In der Zwischenzeit ist sogar ein zweites Buch herausgekommen. Die LeserInnen unter uns, die seine Bücher kennen, haben alle bestätigt: «Ja, seine Bücher sind genauso witzig und tiefsinnig wie sein Vortrag heute Abend in Zürich.» Nicht einmal, dass seine Freundin ihm das Herz gebrochen hat, hat er ausgelassen.

Nach drei Jahren Unterrichtstätigkeit gönnt sich Andi momentan wieder ein Sabbatical. Er kommt gerade aus Mexico und Peru, reist als nächstes in die Alpen und freut sich wie ein kleines Kind darauf. Auf ihn wartet ein Meditationsurlaub und gegen Winter wird das Surfbrett gewachst.

Neugierig? Hier kannst du seine Bücher bestellen. Du kennst die Bücher? Hinterlasse uns dein Urteil als Kommentar!

Eventflyer für den Vortrag von Andreas Brendt in Zürich