23 SurferInnen nahmen am 31. August 2019 am zweiten RiverSurfJam in Thun teil. Julian Meienberg aus dem Organisationskomitee berichtet über den gelungenen Event.
Zwei Frauen und 21 Männer wagten es am 31. August auf die Thuner Flusswelle aka «das Monster», die für ihre Untiefe, den vielen Felsen und dem Brückenpfeiler bekannt ist — und zu Recht gefürchtet wird. Die TeilnehmerInnen liessen sich davon aber nicht abschrecken: Die Slots waren total ausgebucht, Last-Minute-Anmeldungen mussten zurückgewiesen werden. Der Zuschaueraufmarsch war hoch, die Stimmung noch viel höher!
Den Finalisten Dimitri Scholl (1st), Vincent Schneider (2nd), Lukas Oester (3rd) und Sandro Salvatore (4th) gratulieren wir ganz herzlich!

Julian, wie war die Stimmung am Tag vor dem Contest?
Dadurch dass die Kommunikation im OK-Team sehr gut funktioniert, war die Stimmung, in Bezug auf die beeinflussbaren Faktoren, sehr entspannt. Jeder wusste, was er zu erledigen hatte und was zu tun war. Ganz anders sah es betreffend den Wetterverhältnissen aus. Die Wettervorhersagen zeigten starke Gewitter an. Je nachdem wie heftig diese ausfallen würden, könnte es die Durchführbarkeit des Jams stark beeinflussen. Zum Glück hatten wir die Tage zuvor wenig Niederschlag im Einzugsgebiet, dies gab uns ein bisschen mehr Freiheit. In Absprache mit dem AWA Bern (Amt für Wasser und Abfall) wussten wir, was uns erwartete: eine surfbare Welle von bis zu 200m3/s. Wenn dieser Wasserstand überschritten worden wäre, hätte es keine Welle mehr gehabt und wir hätten den Jam abblasen müssen.

Was braucht es für Bedingungen damit die Flusswelle funktioniert? Seepegel, Seezufluss und Wetterprognosen sind wichtige Faktoren für die Berechnung des Wasserabflusses der Aare. Wenn dieser zu hoch oder zu tief ausfällt, haben wir keine surfbaren Wellen mehr in Thun. Die Wassermassen haben einen direkten Einfluss auf die Schleusentoreinstellungen, welche am Schluss ausschlaggebend dafür sind, ob es eine surfbare Welle gibt oder nicht.
Wie lief der Contest?
Unsere Angst betreffend des Unwetters im Einzugsgebiet des Thuner- und Brienzersees haben sich zum Glück nicht bestätigt. Bis auf einen kurzen vorüberziehenden Regenschauer waren sowohl die Wetter- wie auch die Wellenbedingungen durchwegs ideal.
Wie war die Stimmung am Contest unter den RiderInnen?
Die Stimmung war ausgelassen und entspannt. Gegenseitiges Pushen und Anfeuern stehen bei diesem Jam-Contest im Vordergrund und ich denke, dass das gewählte Format eines Riders-Judging hierfür sicherlich unterstützend wirkte und dem Contest einen lockeren Charakter verlieh. Nebst den RiderInnen haben wir in diesem Jahr zudem einen externen Head Judge eingesetzt. Er wirkte für alle Beteiligten sehr unterstützend und konnte bei engen Entscheidungen mit seinem Wissen beratend zur Seite stehen.

Gab es irgendwelche Herausforderungen während dem Contest?
Der Zeitplan im Tagesprogramm war auch in diesem Jahr sehr eng gesteckt. Die Organisation musste reibungslos klappen, damit wir die Zeiten der Heats einhalten konnten. Dank den zahlreichen Helfern und den top motivierten TeilnehmerInnen ist uns dies aber gut gelungen.
Kommentar zu den Resultaten?
Die Favoriten — basierend auf den letztjährigen Resultaten — konnten auch in der zweiten Ausgabe wieder weit vorne mitmischen. Das allgemeine Niveau der RiderInnen ist definitiv gestiegen und es wird sicherlich auch in den kommenden Jahren noch weiter nach oben gepusht werden.
Was hat euch besonders gut gefallen?
Die Anzahl ZuschauerInnen und die Stimmung, vor allem bei den Finals, war absolut einzigartig! Der Platz rund um die Mühle-Schleuse verwandelte sich, wie es das Thuner Tagblatt ausgedrückt hat, in eine regelrechte Surf-Arena.

Wie fühlt ihr euch nach dem Contest?
Mit dem Event im aktuellen Rahmen sind wir voll und ganz zufrieden. Klar gibt es immer etwas zu feilen und zu verbessern, doch es hat riesig Spass gemacht.
Ist bereits ein nächster Contest vorgesehen?
Nächstes Jahr werden wir den RiverSurfJam Thun sicher wieder durchführen. Das Datum ist aber noch nicht bekannt.