Warum nicht die Berge surfen? Jake Burton schenkte uns massgeblich das Snowboarden, wie wir es heute kennen. Einst gewann er den Kampf gegen den Krebs, doch er kehrte zurück und Burton ging diese Woche von uns.
Die Zeiten als Snowboarden olympisch wurde, nachdem Snowboarder in die Lifte dieser Welt durften, nachdem Snowboards mit Bindungen mit Softboots ausgestattet waren, nachdem Snowboards überhaupt Bindung hatten, nachdem man Snowboards kaufen konnte…
Begibt man sich auf eine Reise durch die Zeit, auf die Suche nach den Anfängen des Snowboardens, taucht überall der Name mit dem grossen B auf: Burton, benannt nach Jake Burton Carpenter.
«Spass haben, das ist alles, worum es geht.»
Jake Burton Carpenter
Menschen wie Jake Burton erweiterten die Idee des Surfens und Skateboardens, mutierten sie. Die heilige Dreifaltigkeit der einst subversiven Subkultur des Seitwärts-Gleitsports war geboren und Jake war einer der wichtigsten Figuren dieser neuen Welt. Er gründete Burton Snowboards während den Siebzigern in Vermont, die Firma, die machtvoller kaum hätte den Sport prägen können.
Tragischerweise erkrankte der Erfinder des grossen B’s an Krebs und verlor den Kampf gegen die Krankheit letzte Woche. Jake Burton Carpenter sei in der Nacht zum Donnerstag (21.11.2019) im Alter von 65 Jahren gestorben, sagte eine Sprecherin des von ihm gegründeten Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur.
Snowboarden, Skateboarden und Surfen sind eng miteinander verknüpft, verwoben und interaktiv. Kulturell, physisch, ästhetisch und auf allen anderen Ebenen prägen sich die Bewegungskünste gegenseitig. Heute sind alle drei olympische Diszipline und im Mainstream angelangt.
In diesen Dekaden des Wandels passten Jake Burton und seine Marke sich stets an. Burton behielt die Marktführung, während einige Entscheidungen auch in der Kritik des Kerns der Kultur standen. Die Gretchenfrage nach dem wirtschaftlichen Überleben gegenüber dem Konservatismus der Ideale der Gründerjahre wurde von dem Brand erfolgreich im Sinne des Fortbestands beantwortet.
Freddy Kalbermatten (heute LibTech) und Nico Müller (heute Gnu) sowie auch Gigi Ruef (Slash by Gigi) entstammen unserem geografischen Raum, waren einst Zugpferde des Burton-Kaders. Dass sich die Wege der Pros und der Firma trennten, schadete dem Image massgeblich. Ein paar Jahre später wurde der Kauf von Forum Snowboards positiv gesehen. Forum war eine legendäre Snowboardfirma während dem 00er-Jahr und musste von Burton gekauft werden, um zu überleben.
Die Zahlen konnten jedoch nicht schöngeredet werden und Burton musste die Firma einstampfen, auch das sorgte für Kritik und Vorwürfe. In das Kollektiv der Snowboarder sind diese Geschichten zwar eingebrannt, doch ist die Bottomline das allerwichtigste. Jake Burton Carpenter hat uns das Snowboarden geschenkt, wie wir es heute kennen und war ein Pionier. Zahlreiche Innovationen wären ohne ihn nicht denkbar gewesen und es bleibt uns nur zu sagen: Danke Jake und ride on, wo auch immer du bist!