Testbericht: Patagonia Nano Puff Jacket

Ich habe die Jacke auf Herz und Nieren geprüft. «Pata-Gucci» wird der Brand «Patagonia» auch hie und da umgangssprachlich genannt, da der Preis häufig über dem Durchschnitt liegt. Doch haben Gucci und Patagonia wenig bis nichts gemeinsam, weder Zielgruppe noch Perspektive, soviel sei festgehalten.

Die Philosophie der Firma ist wie eh und je in Nachhaltigkeit eingebettet und das nicht nur zum Greenwashing, wie man den inflationären Gebrauch von «Nachhaltigkeit» als Marketingstrategie auch nennt.

Auf der Webpage des Brands wird mit «Power To The People» ein neuer Film und eine neue Aktion angeworben, die klar politische Züge aufweist. Ausserdem recyceln Patagonia ihre Produkte auch und bieten Tauschbörsen an und vieles mehr, um den Kreislauf der Wertschöpfung im Materialbereich so umweltschonend wie möglich zu gestalten.

Das Produkt

Schnee
Die Thermoschichten von Patagonia sind in drei Segmente unterteilt: Nano Puff, Micro Puff und Macro Puff wobei diese aufsteigend jeweils mehr Isolation bieten.

Die Nano Puff Jacke hat ein Packmass von circa 1,5 Litern und passt zur Not auch in die Jackentasche deiner Snowboardjacke, deine Handtasche oder per Klettverschluss auch an deine Gürtelschlaufe.

Während einer Freeridesession im Disentis trug ich eine 200er Merino-Schicht, dann die Nano Puff Jacke und darüber drei Lagen Goretext an einem sonnigen, doch kalten Powder-Tag im Februar. Das funktionierte gut und die Jacke wurde nach einem ganzen Tag Pulverschneegenuss lediglich im Nacken leicht nass, was aber auch an der Spraysucht eures Autoren liegen mag. Augenzwinker.

Die Ärmel sind angenehm mit einem Bund versehen, der aber nicht durch Gummi stört, sondern sich gut anschmiegt. Der Zug an der Hüfte ist praktisch und funktioniert reibungslos. Das Material selbst knautscht auf angenehme Art und fühlt sich selten nach einer unnatürlichen Plastikschicht an, selbst bei direktem Hautkontakt.

Für die harten kalten Tage am Berg würde ich jedoch eher zu einem höheren Modell greifen, da trotz Sonne und viel Bewegung und «nur» einer Gore-Schicht darüber es im Schatten über 2500m schon frisch wurde.

Meer
In Nordspanien sind es aktuell zwischen 13 und 16 Grad, bewölkt und leicht windig. Hier reicht die Jacke mit einem T-Shirt klar nicht, mit einem Longsleeve aus Thermomaterial, der Nano Puff und einem Windlayer passt es allerdings perfekt! Man muss sich die Frage stellen, ob man für den Besuch am Meer eben ein kuscheliges Fliess wählt oder das Zwiebelprinzip. Das kleine Packmass hat für eine Flugreise klar einen Vorteil, für mich mit dem Camper doch nicht spürbar.

City
An einem Frühlingstag in Zürich ist die Jacke tiptop. Sei dir aber gewiss, die aktuelle Trendlage lässt dich sicher nicht als einzigen damit herumflanieren. Sei mutig, was Farbe und Kombination angeht!

Für Kletterausflüge, Wandertouren und ähnliche Outdoor-Aktivitäten eignet sich das edle Stück auch sehr und wird auf der Webpage von Patagonia auch sichtbar von einem Pro-Climber am Hang getragen.

Füllung
Die Zeiten der Daune sind schönerweise gezählt. Die Primaloftfüllung hält, was sie verspricht und aktuell wirbt Primaloft mit diesem Clip für eine verbesserte Emissionsbilanz:

«Introducing PrimaLoft® P.U.R.E.™ – A new standard in manufacturing technology that is Produced Using Reduced Emissions. P.U.R.E. manufacturing uses air, instead of heat from an oven, to create PrimaLoft® insulation. This results in a drastic reduction in carbon emissions. It’s a brilliant shift in our process that will make a huge difference for the environment. Once again demonstrating what’s possible when we’re Relentlessly Responsible™»

Wenn du dich für die Nachhaltigkeit des Produktes interessierst, hier erfährst du mehr.

Fazit: Wenn du das Budget hast, Nachhaltigkeit dir wichtig ist und du auf Qualität Wert legst, wird dein Kaufentscheidungsprozess wahrscheinlich bei Patagonia zum Ergebnis kommen! Ein absoluter Kauftipp, der mit UVP 229 CHF seinen Preis hat!

Eckdaten und Details auf der Seite des Herstellers.