Abenteuerlustig wie wir sind, machen wir uns diesen Sommer auf zu neuen Ufern. Zum einen zu den Wellen an der Atlantikküste und zum anderen reisen wir zum ersten Mal in einem Mercedes-Benz Marco Polo Campervan. Ob dieser unsere Ansprüche als junge frischgebackene Familie erfüllen konnte, verraten wir euch im Erfahrungsbericht.

Abenteuerlustig wie wir sind, machen wir uns diesen Sommer auf zu neuen Ufern. Zum einen zu den Wellen an der Atlantikküste und zum anderen reisen wir zum ersten Mal in einem Mercedes-Benz Marco Polo Campervan. Ob dieser unsere Ansprüche als junge frischgebackene Familie erfüllen konnte, verraten wir euch im Erfahrungsbericht.

Vorweg gilt ein Dank an Kenny’s Auto-Center für das zur Verfügung stellen des Marco Polos.

Familie Brotzer vor dem Sonnenuntergang

Der Thermostat misst 35 Grad, als wir uns den Gehsteig bei brütender Sonne, vollgepackt mit einem Kinderwagen, zwei Surfboards und einem Maxi Cosi, zu Kenny’s Auto-Center in Dällikon langkämpfen. Angekommen, zaubert uns nicht nur das auf 18 Grad gekühlte Autohaus ein breites Grinsen aufs Gesicht. Der Marco Polo Campervan in einem hellen Grau strahlt uns in seiner vollen Pracht an, darauf zu lesen: «Unterwegs mit dem Marco Polo von Kenny’s.» Gesagt beziehungsweise geschrieben, getan. Nach einer speditiven Einführung in den Van machen wir uns auf in unser erstes Familienabenteuer.

Wir, das sind Mama Larissa, Papa Pascal und die drei Monate alte Louanne. Nebst der grossen Vorfreude auf den Trip plagen uns aber auch einige Sorgen. Wie wird Louanne die lange Reise bis nach Frankreich mitmachen, wie werden sich die Nächte zu dritt im Van abspielen, und und und. Doch eins nach dem anderen.

Gut gepackt ist halb gereist

Natürlich braucht es für eine fast dreiwöchige Reise mehr als nur ein paar Surfboards, einen Maxi Cosi und einen Kinderwagen. Daher ging es nach der Einführung in Dällikon erst einmal zurück nach Hause. Um das Material clever und sicher im Bus verstauen zu können, entschieden wir uns, zuerst die vielen praktischen Schubladen und Kästchen zu befüllen und den Rest in grosse Plastikboxen zu packen und diese dann hinter der Rückbank sicher zu verstauen. Folglich platzierten wir die Rückbank ganz nach vorne, wodurch wir den Maxi Cosi inkl. Isofix perfekt zusätzlich durch den Beifahrersitz sichern konnten. Zu unserem Erstaunen bot sich somit eine Unmenge an Stauraum. Die Kisten wurden am Boden platziert und darauf packten wir eine zusätzliche Matratze sowie den Kinderwagen. An der Seite der Schiebetüre entlang schoben wir dann die Surfboards in die Lücke. Tetris par excellence.

Wissen tanken

1’257 Kilometer oder besser gesagt 12 Stunden und 38 Minuten Fahrzeit. So meinte es zumindest Google Maps. Was auf der Internetsuchmaschine jedoch nicht als Kriterium hinzugefügt werden kann, ist der Fakt «Kleinkind an Board.» Gewieft, wie wir sind, nahmen wir uns eine Reisezeit von 24 Stunden vor. So können wir ohne Stress in den Urlaub starten. Schon vorweg, Stress gab’s trotzdem.

Nach einem Halt zum Abendessen in Bern machten wir uns auf in Richtung Frankreich. Da nicht nur wir Eltern, sondern auch die kleine Louanne beim Abendessen ordentlich zugeschlagen hat, wussten wir, da wird ein ordentlicher Verdauungsschlaf folgen und währenddessen können wir Vollgas so weit wie möglich losdüsen. In Clermont-Ferrand, etwa der Hälfte der Reise, war es dann so weit. Auch wir beide waren müde und reif für ein kurzes Nickerchen. Mit dem Marco Polo war dies ein Leichtes. Wir parkierten unseren Van auf einer Raststätte und öffneten in wenigen Minuten oder eher Sekunden per Knopfdruck unser Dachzelt und zählten wenige Augenblicke später da oben zu dritt die Schäfchen. Am nächsten Morgen hiess es dann, nach Kaffee und Croissant, tanken. Wissentlich, dass der Graue nur Diesel verträgt, liess Pascal Gazole aus der Tanksäule in den Van laufen. Als er sich kurz vergewissern wollte, ob es sich dabei wirklich um Diesel handelt (man ist der Sprache nicht ganz so mächtig, wie einem liebe wäre), schreckte Larissa auf. NEIN. FALSCH. ABBRUCH.
Einmal mehr musste die Suchmaschine her. Schnell wurde uns klar, sollten wir tatsächlich den Tank falsch befüllt haben, haben wir ein gröberes Problem. Doch die ganze Aufregung war umsonst. Denn nach einem «Gespräch» mit der Tankwärtin stellte sich heraus: Gazole gleich Diesel. Die Reise konnte weitergehen.

Den Rest der Fahrt machte uns der Van wieder zu einem wahren Vergnügen. Dank seiner luxuriösen Ausstattung fühlte sich das Fahren wie in einem PW an und sämtliche «alten Bullies» konnten wir bei kleineren Steigungen rechts liegen lassen. Ein weiteres Highlight ist die Soundanlage. Dabei kann die Beschallung des Innenraumes genau gesteuert werden. In unserem Falle: Larissa und Pascal erhalten die volle Dröhnung Podcast und das Töchterchen die nötige Stille und Ruhe zum Schlafen. Gut, ist sie noch zu klein, um die ganzen True-Crime-Geschichten zu verstehen.

Ruckzuck eingerichtet

Auf den letzten Kilometern vor Bidart liess uns der Stau etwas Geduld beweisen. Doch dank des sehr geräumigen Innenlebens des Marco Polo konnten wir bei Stillstand die Kleine kurz aus dem Maxi Cosi nehmen und sie auf dem Fussboden im Van problemlos wickeln. Doch nicht nur die volle Windel von Louanne verpestete die Luft. Der Geruch, der uns in der Nase biss, glich eher dem eines Lagerfeuers und traurig, aber wahr, handelte es sich tatsächlich um ein Feuer. Doch um ein richtig grosses Feuer. Eine Fläche von rund 5’000 Fussballfeldern brannte rund um die Region von Bordeaux. Schnell war unser Ärger über den Stau verflogen und unsere Gedanken waren bei den Betroffenen des Waldbrandes.

Fast genau 24 Stunden nach Abfahrt in St.Gallen bogen wir in den Camping Pavillon Royal an der französischen Atlantikküste ein. Bei einer Aussentemperatur von über 40 Grad würde normalerweise nun der erste grosse Ehestreit ausbrechen. Das Kind überhitzt, die Eltern komplett übermüdet und die ganze Arbeit des Einrichtens liegt noch vor uns. Doch siehe da. Dank unserem Van blieben wir verschont. Denn fast alles lässt sich per Knopfdruck oder mit wenigen Handgriffen einrichten. So waren wir innert rund 30 Minuten komplett «campingready».

Kleine Empfehlung unsererseits: Es lohnt sich, am Marco Polo eine Markise anbringen zu lassen. Oder, wie in unserem Fall, an der Kederschiene ein Vorzelt zu montieren. Egal, ob bei heissen Temperaturen oder bei Regen, so können der Kinderwagen und weiteres Material vor dem Van platziert werden und der Ein- und Ausstieg gestalten sich etwas angenehmer.

Doppelzimmer mit Meerblick

Anfangs erwähnten wir, dass wir eine zusätzliche Matratze eingepackt haben. Denn nebst dem Dachzelt, das in unserem Falle als Bett für Louanne und Larissa diente, kann die Rückbank in die Horizontale gebracht werden (alles automatisch per Knopfdruck) und mit einer dünnen Matratze drauf hat man ein wunderbares zweites Bett. Komfortabel, aber leider nicht mit gleich grossartigem Meerblick, wie ihn die beiden Damen hatten. Ehrlich gesagt war Pascal dies aber ziemlich recht. Denn auf dem Camping war es auch nachts aufgrund der Beleuchtung des Areals stets ziemlich hell. Für ihn unmöglich zu schlafen. Doch dank diversen Rollos kann der Bus im unteren Bereich komplett abgedunkelt werden und wir alle kamen auf unsere Kosten. Oben Meerblick, unten stockdunkel.

FAZIT: Die Bedenken, ob es das Richtige ist, mit einem drei Monate alten Kind in einem Van in die Ferien zu fahren, waren dank dem Komfort des Marco Polo schnell verflogen. Nebst dem genialen Fahrerlebnis überzeugten uns vor allem die vielen vollautomatischen Funktionen; Dachzelt aus- und einfahren, Verstellen der Sitze, Optimierung des Sounds etc. Als wahres Raumwunder wird uns der Van in bester Erinnerung bleiben und trägt ab jetzt das offizielle Prüfsiegel der Familie Brotzer als «absolut familientauglich».