Mit dem OANA Open ist der erste Contest der Edelweiss Surf Tour in den Büchern. Was wir gesehen haben und was nicht, sowie auf was wir uns bei den nächsten Stops freuen können, erfährst du hier.
Wir kennen sie mittlerweile alle bestens: Die OANA Indoor Surfanlage in Ebikon ist das ganze Jahr geheizt und geöffnet. Dort finden auch regelmässig Member Sessions für alle Mitglieder des Vereins waveup statt. Somit war es der ideale Austragungsort für den ersten Tour-Stop vom 30. April und 1. Mai 2022 der Edelweiss Surf Tour.
Die Athlet:innen (20 Men, 16 Women, 11 Juniors) waren genau so ready wie die Judges, das Publikum und natürlich die Welle. Auffällig war jedoch: Von den vier letztjährigen Finalisten der Swiss Wavepool Championships, waren drei nicht am Start. Auch bei den Ladies fehlten zwei. Auch bei den Jüngsten wurden einige vermisst. Aber da sie im Gegensatz zu den Wavepool Championships in Junior Boys und Girls unterteilt wurden, war auch hier klar, dass es nicht bloss eine Wiederholung des letzten Contests
wird. Damit nicht genug! Auf der Edelweiss Surf Tour dürfen alle mitsurfen, die in der Schweiz wohnhaft sind. Ein Schweizer Pass ist keine Voraussetzung! Daher waren nochmals neue Namen im Rennen um den Sieg zu entdecken. Für Spannung war definitiv gesorgt, das Bier kalt gestellt, und ab ins Wasser.
Junior Boys
Die Jungs haben von der ersten Welle an gezeigt, was sie können und auf was sich «die Alten» gefasst machen müssen! Der Generationenwechsel, den wir letzten Herbst an den Schweizermeisterschaften im Meer gesehen haben, zeichnet sich auch hier ab. Rivan Rock Rosskopf war nicht nur bei den Juniors am Start, sonder auch bei den Men. Dort verpasste er den Finaleinzug nur ganz knapp. Dabei bringt er genau das mit, was man zum Gewinnen braucht. Nämlich: abliefern! In jedem Heat, den er gesurft ist, hat er mindestens zwei Wellen (es zählen nur die besten zwei) mit über 7 Punkten gesurft! Und alle Surfer:innen, die am Schluss vorne mitmischen konnten, haben genau diese Fähigkeit – die Leistung einfach abrufen zu können. Bei den Junior Boys wurde er nur von Maxi Lex geschlagen, der im Finale pro Welle jeweils circa einen halben Punkt besser war als er. Direkt dahinter sein Bruder, Kilian. In der letzten Ausgabe unseres Printmagazins erfährst du viel über die beiden Brüder. Aber auch Nicolas Schmidiger hat sich im Finale tapfer geschlagen.
Junior Girls
Bei den fünf Girls könnte man sagen, es war ein klassischer Start-Ziel-Sieg! Die Mädels haben gezeigt, was sie auf dem Brett können. Ob in der ersten Runde früh morgens oder unter Druck im Finale. Aber wie viel Druck da war, oder sie sich gemacht haben, ist eine andere Frage. Es war wohl eher einfach ein cooles Wochenende unter Freundinnen. Ob im Wasser oder beim zusammen lachen und tanzen… Irgendwie alles (noch) halb so wichtig. Ihr Surfen war auf jeden Fall sehr beeindruckend! So hat auch Fabiana Klein gleich gezeigt, das sie sowohl bei den Girls wie auch bei den Ladies vorne mitmischen kann!
Ladies
Bei den Frauen war definitiv am meisten Spannung drin. Zwar hat Livia Fürst ihre Pole Position sicher ins Ziel gefahren, ohne jemals ernsthaft in Bedrängnis zu kommen. Aber hinter ihr war viel los! So waren im zweiten Halbfinale die ersten drei Surferinnen nur gerade mal 0.2 Punkte auseinander. Und zwischen Fabiana Klein und Jana Wessels waren sogar nur 0.1 Punktdifferenz! Und das mit zwei Wellen, die zählen! An dieser Stelle ein ganz grosses Lob an die Judges, die keinen einfachen Job hatten, den aber super gemacht haben, vielen Dank!
Jana, die in der ersten Runde Fabiana durch einen Air Reverse klar geschlagen hatte, unterlag ihr nur um Haaresbreite und machte ihr damit den Weg frei für einen zweiten Platz. Wir dürfen uns also an den nächsten Stops sicherlich wieder auf technisch hochstehendes Surfen und ganz knappe Fights freuen. Und genau das macht ja diese Tour so spannend!
Men
Bei den Männern war klar, man muss Durby Castillo und Joshi Holy irgendwie schlagen. An den Wavepool Championships letztes Jahr haben beide beim Expression Session Finale mit einem Heat Total von über 19 Punkten (von möglichen 20) brilliert! Und auch hier liessen sich die beiden die Top-Plätze nicht nehmen. Direkt dahinter war Vincent Schneider. Auch das ist nicht wirklich eine Überraschung. Vincent gewann letzten Herbst nicht nur die Wavepool Championships, sondern auch gleich noch die Swiss Universities Championships in den Wellen von Alaia. Ob das bedeutet, dass es bei den Männern langweilig wird? Auf keinen Fall! Das Niveau im Wasser ist top. Und das gilt nicht nur für die Finalisten. Einige Surfer haben in den Runden zuvor gezeigt, dass sie auch in einem Finale mitsurfen können und sich nicht zu verstecken brauchen. Dazu kommen noch mögliche Titelanwärter die gefehlt haben, sowie Flusslocals die man zuerst in ihrer eigenen Welle schlagen muss! Es bleibt also spannend!
Was war sonst noch so los?
Natürlich gutes Essen und Trinken sowie ein kleines, aber feines Konzert von Ramon Clau. Mehr von ihm in der nächsten WaveupMag-Ausgabe. Dazu gab es eine Tombola mit super Preisen sowie Balance Boards und vielleicht am wichtigsten: Die Schweizer Surf Community wieder einmal beisammen. Die Stimmung war sehr entspannt und die Leute haben sich ganz einfach gefreut, unter Gleichgesinnten zu sein, sich auszutauschen, zusammen zu lachen, und sich auf den nächsten Tour-Stop der Edelweiss Surf Tour zu freuen.
Final Ranking
Boys
1 Maxi Lex
2 Rivan Rock Rosskopf
3 Kilian Rosskopf
4 Nicolas Schmidiger
Girls
1 Michelle Ernst
2 Fabiana Klein
3 Aline Gasser
4 Melissa Gasser
Women
1 Livia Fürst
2 Fabiana Klein
3 Michelle Albisser
4 Laura Zimmermann
Men
1 Durby Castillo
2 Joshi Holy
3 Vincent Schneider
4 Christian Bender