Australien im Winter. Arbeiten und Ferien zugleich im Van tönt abenteuerlich, stimmt’s? Das scheinbar perfekte Digital Nomad Life ist in der Realität jedoch nicht ganz so glamourös.

Hier sind ein paar Geständnisse inklusive Tipps aus erster Hand, die dir dabei helfen sollen, ein realistisches Bild des Van Lifes zu machen.

Smart Packen – weniger ist mehr
Wer bereits einen Surftrip im Van gemacht hat, weiss, dass es, besonders wenn man zu zweit unterwegs ist, nur sehr begrenzten Stauraum gibt. Der Winter in New South Wales macht das Thema Packen noch etwas interessanter. Scheint die Sonne, herrschen erstmals pure Sommergefühle und man kann tagsüber problemlos im Bikini oder mit der Badehose ins Wasser springen. Bei Regen oder nach Sonnenuntergang — ca um 17 Uhr — wird es aber richtig kalt und man ist froh um all die warmen, kuscheligen Klamotten, die man im europäischen Winter halt so braucht. Plötzlich auftretende Weihnachtsgefühle mitten im Juli und die daraus resultierende Konfusion sind deshalb keine Seltenheit!

Warme Kleidung ist wichtig
Zwiebellook – es lohnt sich.

Tipp 1
Schichten, Schichten, Schichten. Packt eure Leggings, Winter- und Regenjacke und vor allem warme Socken oder Schuhe ein. Ihr braucht Basics, die einfach zu waschen, schnell trocknen, mehrfach kombinierbar und problemlos schichtbar sind. Und ganz ehrlich: Schlussendlich trägt man doch immer die gleichen Sachen, daher könnt ihr die meisten Schuhe, Kleider und Schminksachen gleich zuhause lassen.

Gratis Übernachten für diskrete Early Birds
Das Reisen im Van ist so eine widersprüchliche Sache: Man bezahlt viel, oft zu viel für das Fahrzeug und obwohl man dann Küche, Bett und Auto in einem vereint hat, sollte man obendrauf noch Campinggebühren bezahlen. Fair enough: Die Campsites bieten so einiges und müssen ja auch unterhalten werden. Aber alles in allem kann ein Van Trip dadurch sehr schnell sehr teuer werden. Aus diesem Grund ist es natürlich verführerisch, einfach irgendwo im nirgendwo zu parkieren und dort «versehentlich» einzuschlafen.

Tipp 2
Im Winter hat man in Australien ein bisschen mehr Spielraum, da die Parkplätze und Strassen weniger von den Rangers kontrolliert werden. Trotzdem lohnt es sich in Wohnquartieren zu parkieren und vor Sonnenaufgang aufzustehen, damit das Bett bereits verstaut, alles aufgeräumt und das Fahrzeug aufbruchsbereit ist, sollte doch mal jemand vorbeikommen. Je diskreter ihr euch verhält und je weniger Spuren ihr hinterlässt, desto besser.

Naked truth — Körperpflege
Wer low-budget unterwegs ist und lieber auf zusätzliche Campinggebühren verzichten möchte, muss auch damit klarkommen, nicht jeden Tag «richtig» duschen zu können. In diesem Fall gibt es eigentlich nur zwei Dusch-Möglichkeiten: das Meer oder die kalte Stranddusche.

Tipp 3
Ein bisschen schmuddelig sein gehört zum Vanlife dazu, eine richtige Ganzkörperdusche alle zwei bis drei Tage ist schon fast Luxus. Es gibt jedoch gewisse Campingplätze, die öffentlich zugänglich sind und, mit etwas Glück, warme Duschen anbieten. Eine kleine Entdeckungsreise lohnt sich also!

Effizientes Arbeiten
Work and travel tönt nach dem idealen Lifestyle, ist aber praktisch leider nicht immer ganz so einfach umsetzbar. In NSW, wo bereits das Handysignal regelmässig ausfällt, ist es teilweise schwierig, Wifi oder öffentliche Steckdosen zu finden. Cafés schliessen um 14 oder 15 Uhr und hat man dann mal eines gefunden, das sich gut zum Arbeiten eignet, kommt immer noch der Faktor Konsumation dazu, wobei sich die Ausgaben schnell addieren können.

Arbeiten auf dem Picknick-Platz
Arbeiten auf dem Picknick-Platz – Batterien geladen?

Tipp 4
Laptop bei jeder Gelegenheit vollständig aufladen, damit auch mal vom Van oder von einem Picknick-Platz aus gearbeitet werden kann. Morgens bereits überlegen, bis wann was gemacht werden muss, damit die Dinge, die Wifi benötigen, im Café erledigt werden können. Top Tip: Wer sich nicht durch die Öffnungszeiten des Cafés einschränken lassen oder lieber mehr Zeit im Wasser verbringen möchte, geht zu McDonalds. Nicht ganz so gemütlich, bietet aber verhältnismässig guten Kaffee an, ist billig und — jetzt kommt es —  ist von 6:30 bis 23 Uhr geöffnet!