Gestalte deinen Alltag als auch das Reisen nachhaltiger, indem du auf Plastik verzichtest. Im Testbericht geht es um einen Rasierer, der wie zu Grossmutters Zeiten aus Metall besteht.
Seit einigen Monaten benutze ich anstatt die wegwerfbaren Plastikrasierer ein Old-School-Modell, das ich über das Internet bestellt habe. Etwas skeptisch bin ich gewesen, als ich das erste Mal davon erfahren habe. Ob die metallenen Klingen zu scharf sind? Kann ich überhaupt ein solches Gerät benutzen?
Zur Auswahl stehen drei Farben. Rosé, Schwarz und Weiss. Auf Anhieb entscheide ich mich für das warme Rosé. Als die Lieferung ankommt, bin ich aber was den Gebrauch angeht noch immer etwas skeptisch. Also setze ich den Rasierer erst einmal zusammen und füge die Klingen ein. Ich weiss nicht, welche Seite oben und unten ist, stelle aber bald fest, dass man da eigentlich nichts falsch machen kann, denn die Klingen sind auf beiden Seiten gleichermassen scharf.
Im Gebrauch überzeugt mich das Produkt schnell. Meine Angst, mich auf Anhieb erst einmal zu verletzen, ist komplett unbegründet. Die Ecken des Rasierers sind so designt, dass da echt weniger geschehen kann, als mit der Plastikvariante. Zudem ist der Rasierer durch das höhere Gewicht des Metalls in der Hand besser zu bedienen.
Auf einigen Reisen merke ich sofort, dass er dafür sehr praktisch ist. Nicht nur lässt er sich auseinander drehen und so leichter zu verstauen, es geschieht auch nicht mehr, dass ich ihn vergesse und komplett doofe Wegwerfrasierer im Supermarkt kaufen muss. Warum auch immer. Nach einiger Zeit merke ich sogar, dass ich ihn nicht mehr jeden Tag gebrauchen muss, um im Bikinilook herumlaufen zu können. Dadurch dass die Qualität hochwertiger ist, ist auch das Ergebnis um einiges zufriedenstellender. Und das Beste: Er eignet sich sowohl für Mann als auch für Frau! Kostenpunkt: CHF 43.
Überzeuge dich selbst: www.bareaya.com.
Die Plastikproblematik
Erstens ist Erdöl, der Ausgangsstoff von Plastik, nie nachhaltig, da es nicht innert nützlicher Frist entsteht und somit nicht regenerierbar ist. Erdöl benötigt für die Entstehung zwischen 10’000 und einigen Millionen Jahren. Zweitens besteht bereits bei der Produktion von Plastik eine Umweltproblematik, wird der grösste Teil davon in China ohne besondere Vorkehrungen oder Filteranlagen produziert. Dazu kommt das vielerorts achtlose Entsorgen, ja sogar in den USA kommt Plastik einfach in sogenannte «Landfills», wo es sich, hoffentlich auf versiegelten Böden, wieder in die Ausgangsgiftstoffe zersetzt. 500 Jahre werden dazu gebraucht. Ganz zu schweigen von all den Ländern oder Kreuzfahrtschiffen, die das Plastik oftmals ins Meer werfen, wo es im besten Fall einem Surfer vor das Brett schwimmt und halbwegs korrekt entsorgt wird. Oder aber im schlechteren Fall in einem Tiermagen landet. Wird eine Plastikflasche ganz korrekt in Europa entsorgt, landet sie doch meist in Malaysia, wo das ganze ohne Filteranlagen verbrannt wird und so die Gesundheit vieler Einheimischen gefährdet.
Von der Entsorgungsproblematik mal abgesehen ist auch der inflationäre Gebrauch zu einem Problem geworden. Weltweit gibt es keine Menschen, die noch kein Plastik im Blut haben, sogar die Inuits und Amazonasindianer sind bereits davon betroffen. Ganz ungefährlich ist dies nicht, denn Plastik im Blut hat nachweislich einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit und fördert Krebs.
Vor allem das geringe Gewicht und die Vielfalt des Stoffes macht Plastik zu einem Allerweltsgegenstand. Viele können sich ihren Alltag kaum noch ohne Plastik vorstellen, weshalb wir noch Meilen weit von einer plastikfreien Gesellschaft entfernt sind. Wir versuchen deshalb, regelmässig Produkte vorzustellen, die den Alltag ganz oldschool ein Stück weit plastikfreier machen. Wir fragen mal unsere Urgrosseltern, wie es vor dem uns bekannten Plastikzeitalter aussah oder halten Ausschau nach modernster Technologie, die echte Alternativen zum exzessiven Plastikkonsum darstellen.