Neuer Surfrock fürs neue Jahr? Kennst du Annie Taylor? Nein? Dann wird es höchste Zeit, euch mitzunehmen: Behind the scenes mit Frontfrau und Tätschmeisterin, Gini Jungi.

Gini, wann hast du damit angefangen, Musik zu machen?
Als Teenager gab es immer wieder Momente, in denen ich die Gitarre in die Hand nahm, irgendwelche Chords schrummte und irgendetwas dazu sang. Ein bisschen später wohnte ich in einer WG, dort machten wir fast täglich eine Jam Session im Wohnzimmer. In dieser Zeit begann ich die ersten Lyrics und Songs zu schreiben. Zuerst waren die Songs auf Schweizerdeutsch und ziemlich «kinky», jeder Besucher konnte mitsingen.

Was bewegt dich dazu, dich musikalisch und künstlerisch auszudrücken?
Ich glaube, die Angst vor der Langeweile bewegt mich dazu, Musik zu machen oder mich künstlerisch auszudrücken. Soweit ich mich erinnern kann, war ich immer total in Dinge vertieft, die mit Kunst oder Musik zu tun hatten. Eine Zeit lang war Malen meine absolute Leidenschaft. Ich verbrachte Tage in der Lithowerkstatt, bis ich keine Lust mehr hatte und etwas Neues brauchte. Mit Freunden zu musizieren bereitete mir später so grosse Freude, dass es mir dabei bis jetzt noch nicht langweilig geworden ist.

Hattest du jemals Gitarren-, Gesangsunterricht oder hast du dir das alles selbst beigebracht?
Als ich jünger war, hatte ich eine Zeit lang Gitarrenunterricht. Aber ich hatte damals andere Sachen als Üben im Kopf und die Gitarre verstaubte in einer Ecke…

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie du 2015 im Wohnzimmer mit Tim am Jammen warst. Insofern ich es beurteilen kann, geht es heute mit deiner Band extrem schnell und vor allem verdammt gut vorwärts. Wie erklärst du dir diesen unglaublichen Flow?
Ha! Genau, ich liebte unsere WG: Der perfekte Bandraum! Leider aber war das Schlagzeug im Wohnzimmer doch ein bisschen laut. Ich glaube, das war der Moment, in dem mir klar wurde: Wir brauchen einen Bandraum. Irgendwie hatte ich ziemlich schnell eine Band zusammen und dann ging es los mit Üben. Ich hatte so viele Ideen für Songs und konnte es kaum erwarten, diese endlich in einer Gruppe ausprobieren zu können. Seither sind wir sehr viel und fleissig am Proben — wir arbeiten hart an uns und sind sehr kritisch! Es braucht gegenseitigen Respekt und Unterstützung, denn wir verbringen wirklich viel Zeit zusammen. Ich bin froh, dass ich mit meinen besten Freunden in einer Band sein darf.

Annie Taylor wird vom Publikum getragen
Frontfrau Gini in den Händen ihrer Fans an einem ihrer Konzerte.

Wie entstehen deine Songs? Sind es Kompositionen, die während den «Wohnzimmer-Zeiten» entstanden sind oder war das nur ein Warm-up?
Einige Songs wie «Not Yours», «Partner in Crime», «.L.E.E.P.» oder «Deeper» sind tatsächlich im damaligen «Resistance»-Wohnzimmer entstanden. Meistens spiele ich einfach ein Riff auf der Gitarre und es entstehen Melodien in meinen Kopf. Dann mache ich eine «Demo» für die Jungs. Oft klingen die Demos total cheesy und ein bisschen bescheuert. Aber Michi, Jan und Tobi verstehen die Idee meistens auf Anhieb.

Du scheinst eine ganz klare Vorstellung davon zu haben, wie deine Songs gespielt werden sollen oder müssen. Wie vermittelst du deine Vision an deine Bandmitglieder? Und wie hast du dir deine Jungs überhaupt ausgesucht?
Das stimmt… Und ich glaube, das kann auch sehr anstrengend sein! Irgendwie finden wir uns beim Proben von neuen Songs aber doch immer. Wir kennen uns alle schon seit fast zehn Jahren und haben uns ursprünglich in Laax kennengelernt.

Annie Taylor mit Band
V.l.n.r.: Tobias Arn (Guitar), Jan Winkler (Drums), Gini Jungi (Vox, Guitar) und Michael Mutter (Vox, Bass).

Eure Songs lassen mich an kalifornischen Surf Rock erinnern, woher kommt das?
Wir hören alle viel Musik aus Kalifornien und ich denke, dass uns das unbewusst beeinflusst.

Wo siehst du dich und deine Band in Zukunft?
Im Frühjahr 2020 wird unser erstes Album erscheinen und wir werden auf Tour sein! Bei der kommenden Tour kommen wir unserem Traum schon sehr nahe… Wir freuen uns sehr auf unsere Debut LP und hoffen, dass wir in Zukunft auch noch an vielen Festivals spielen dürfen!


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